Ersttrimester
Diagnostik

Die Ersttrimester-Diagnostik ist eine Untersuchung, die früh in der Schwangerschaft, meist zwischen der 11. und 14. Woche, durchgeführt wird. Sie hilft dabei, das Risiko für bestimmte genetische Erkrankungen, wie z.B. das Down-Syndrom, während der Schwangerschaft einzuschätzen. Diese Untersuchung kombiniert einen speziellen Ultraschall mit einem Bluttest. Sie ist nicht-invasiv und gibt Ihnen als werdende Eltern eine erste Einschätzung über die Gesundheit Ihres Kindes. Sollten wir Auffälligkeiten finden, können weiterführende Untersuchungen – wie z.B. die invasive Diagnostik – vorgenommen werden.

Wir geben Ihnen hier einen Überblick über mögliche pränatalmedizinische Untersuchungen im ersten Schwangerschaftsdrittel.

Wir führen vor jeder Untersuchung eine ausführliche persönliche Beratung mit Ihnen durch.

Eine Ersttrimester-Diagnostik kann zwischen den Schwangerschaftswochen 11+1 und 13+6, also am Ende des ersten Drittels einer Schwangerschaft durchgeführt werden. Der Bereich der Schwangerschaftswochen 12+0 bis 13+0 ist aufgrund der guten Ultraschallbedingungen erfahrungsgemäß der bestmögliche Zeitpunkt für diese Untersuchung.

Die Ersttrimester Diagnostik ist eine umfassende Untersuchung, die nach ausführlicher Aufklärung – angepasst an Ihre individuellen Bedürfnisse – mehrere Bestandteile beinhalten kann:

  • Frühe Feindiagnostik
    Zum ersten Mal in der Schwangerschaft ist eine Untersuchung des ganzen Kindes im Detail möglich. Daher steht eine umfassende Ultraschalluntersuchung Ihres Kindes im Mittelpunkt der Ersttrimester-Diagnostik. Mittels dieser Untersuchung können wir bereits zu einem frühen Zeitpunkt der Schwangerschaft Aussagen zur Entwicklung treffen und viele schwere Fehlbildungen entdecken bzw. ausschließen. Der frühe Organultraschall alleine ermöglicht jedoch keine Rückschlüsse auf eine Chromosomenstörung. Auf Wunsch können wir diesen Ultraschall mit der Risikoberechnung für Trisomien und/oder einem nichtinvasiven Pränataltest (NIPT), kombinieren.
  • Risikoberechnung für Chromosomenstörungen (Nackentransparenzmessung)
    Um eine Wahrscheinlichkeitsaussage über das Risiko einer Chromosomenstörung (wie z.B. Trisomie 13, 18 oder 21) treffen zu können, ermitteln wir im Rahmen des Ultraschalls die Nackentransparenz (Nackenfalte), das Vorhandensein des Nasenknochens, den Blutfluss im Ductus venosus und den Blutfluss über der Trikuspidalklappe Ihres ungeborenen Kindes. Zusätzlich können wir eine Hormonuntersuchung des mütterlichen Blutes in die Risikoberechnung mit einfließen lassen.
    Falls sich bei der Berechnung ein erhöhtes Risiko ergeben sollte, besprechen wir gemeinsam mit Ihnen, ob weiterführende Untersuchungen sinnvoll sind und welche das sein können. Hierfür stehen sowohl die nicht- invasive (NIPT) oder ggf. eine invasive Diagnostik (Amniozentese, Chorionzottenbiopsie) zur Verfügung.
  • Nicht-invasiver Pränataltest (NIPT, Blutuntersuchung der Schwangeren)
    Der NIPT bietet die Möglichkeit, Informationen über die kindliche Erbsubstanz aus dem Blut der Mutter zu gewinnen. Bei Schwangeren befinden sich kleine Bruchstücke der Erbsubstanz (DNA) der Plazenta im mütterlichen Blut. Diese werden auf Ihre Chromosomenverteilung hin untersucht. Mit diesem Screening-Verfahren werden etwa 99% der Feten mit Trisomie 21 erkannt bei einem niedrigen falsch-positiven Ergebnis (etwa 0,1%).
    Seit dem 01.07.2022 wird der Test bei entsprechender Indikation auch von den Krankenkassen bezahlt.
    Neben der Aussage über Trisomien liefert der Test keinerlei Informationen zu der Gesundheit Ihres Kindes und kann daher die Ersttrimester Diagnostik nicht ersetzen. Aus diesem Grund bieten wir den DNA-Bluttest nur in Kombination mit einer frühen Organuntersuchung an.
    Die deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin e.V. hat 10 goldene Regeln für die Durchführung eines NIPT-Tests veröffentlicht:
  • Präeklampsiescreening:
    Präeklampsie (sog. Schwangerschaftsvergiftung oder Gestose) ist eine Komplikation, die im Verlauf der Schwangerschaft auftreten kann. Sie ist gekennzeichnet durch Bluthochdruck, Eiweißausscheidung im Urin und Wassereinlagerungen im Gewebe. In vielen Fällen kommt es ebenfalls zu einer Unterfunktion der Plazenta.
    Schwangerschaften mit einem hohen Risiko für Präeklampsie können wir mittels eines zertifizierten kombinierten Tests ermitteln. Dafür messen wir im Rahmen der Ultraschalluntersuchung die Durchblutung der Gebärmutterschlagader, erheben den aktuellen Blutdruck und bestimmen durch eine Blutuntersuchung einen bestimmten Biomarker (PlGF).
    Bei einem erhöhten Risiko können vorbeugende Maßnahmen ergriffen- (Einnahme von ASS 150mg/Tag) und Kontrolluntersuchungen veranlasst werden, die zu einer Verbesserung des Schwangerschaftsverlaufes beitragen.
    Eine vorsorgliche Einnahme von Acetylsalicylsäure (ASS) wird aktuell bei einem persönlichen Risiko von eins zu 100 oder schlechter empfohlen.
Pränatal am Rhein | Empfangsbereich und Warteraum - Leistung